
Die Grundstücksmarktberichte kann man mit gutem Gewissen als die Vorzeigeprodukte der Gutachterausschüsse bezeichnen, da sie in den letzten 25 Jahren des Bestehens wichtige Orientierungswerte haben liefern können. Für das Jahr 2016 sind fabelhafte 36.000 Kaufverträge ausgewertet worden – d.h. die hier gelieferten Ergebnisse beziehen sich auf die tatsächlich am Markt erzielten Preise!
Keine Überraschungen – oder doch?
Zunächst hören sich die Zahlen doch sehr erwartbar an: der Geldumsatz ist um 8% auf 5,4 Mrd Euro angewachsen, parallel dazu ist der Flächenumsatz um 22% auf 34.430 ha gesunken – bei insgesamt leichtem Rückgang um 4% der Anzahl der Kaufverträge. Oder in anderen Worten: die Preise sind erneut gestiegen, das war auch ohne Zahlen „gefühlte Wahrheit“. Geht man ins Detail, erfährt man jedoch erstaunliches: Im Bereich der unbebauten Flächen verzeichnet der Grundstücksteilmarkt der Geschäfts- und Büronutzung einen Zuwachs der abgeschlossenen Verträge um 47%, Flächenumsatz UND Geldumsatz stiegen hier um jeweils deutlich über 300 (!) Prozent. Zwar sind die absoluten Zahlen der abgeschlossenen Verträge hier klein, aber auch was den Grundstücksteilmarkt der gewerblichen Nutzung angeht, wo eine deutlich höhere Anzahl von Verträgen abgeschlossen wurde, verzeichnet einen Zuwachs des Geldumsatzes von 65%. Dieselbe Tendenz findet sich auch bei bebauten Grundstücken wieder, wo bei Gewerbe- und sonstigen Gebäuden Flächen- und Geldumsatz mit 32% und 44% ebenfalls die höchsten Werte in diesem Grundstücksteilmarkt erreichen.
Urbane Wellenbewegung
Berlin hat nach wie vor große Strahlkraft. Speziell junge Menschen zieht es in die pulsierende Großstadt. Wenn aber durch Familiengründung das Geld knapper wird, wird das Umland interessant. 23% mehr Kaufverträge gegenüber 2015 wurden 2016 verzeichnet. Am interessantesten ist hier weiterhin das direkte Berliner Umland, vulgo: so weit die BVG fährt.
Fazit
Bei dem weiterhin ungebremsten Zuzug von Menschen nach Berlin ist zu erwarten, dass die Entwicklung der steigenden Preise in Brandenburg noch andauern wird. Flächenmäßig muss man sich ja keine Sorgen machen: Brandenburg verfügt aktuell über fast 50% landwirtschaftliche Flächen und weitere knapp 36% bestehen aus Wald.
Quelle:
https://www.gutachterausschuss-bb.de/OGAA/pdf/gmb2016_ogaa.pdf