Dieser Beitrag unserer Serie dreht sich um Pflegeimmobilien, die immer beliebter werden. Es gibt jedoch einiges zu beachten und bedenken.
Was ist eine Plegeimmobilie?
Pflegeimmobilien sind Eigentumswohnungen, die sich innerhalt einer staatlichen oder privaten Pflegeeinrichtung befinden. Mieter ist die Pflegeeinrichtung. Mit ihr wird ein Generalmietvertrag abgeschlossen, der üblicherweise über eine langfristige Dauer von z.B. 20 Jahren läuft. Um Formalitäten, Bewohnerwechsel usw. kümmert sich der Mieter, also die Pflegeeinrichtung. Seit 2006 stehen Pflegeeinrichtungen unter den Bestimmungen der Landesgesetzgebung, in Berlin gilt dazu ein eigenes Landesheimgesetz. Im seit 2010 gültigen Wohnteilhabegesetz (WTG) ist als zentrales Ziel die Förderung der Qualität der Einrichtungen und die Stärkung ihrer Selbstbestimmung festgelegt. Die Einrichtungen im Einzelnen unterscheiden sich durchaus, das Angebot reicht von betreutem Wohnen hin zur Betreuung von Schwerstpflegefällen.
Warum eine Pflegeimmobilie?
Zum einen sind Immobilien generell immer noch eine attraktive Investition. Zum anderen spricht der demographische Wandel dafür: wie wir alle wissen, werden die Deutschen immer älter, der Bedarf steigt also. Zudem ist der Verwaltungsaufwand gering, die Rendite dafür aber ganz gut. Anpassungsklauseln fangen die Inflation ab. Außerdem wird immer eine Vorzugsbelegung vereinbart, d.h. in dem Falle, dass man selbst pflegebedürftig wird, kann man auch vor Ablauf des Mietvertrages in die eigene Wohnung einziehen.
Ist eine Pflegeimmobilie eine gute Investition?
Ja und Nein – zum einen ist wie bei allen Immobilien der Standort entscheidend. Berlin ist wie alle Großstädte in dieser Hinsicht attraktiv, da hier viele Singles wohnen und die Eigentumsquote gering – der zukünftige Bedarf an Pflegeplätzen also eher hoch ist. Manche Experten sehen die Zukunftsaussichten für Pflegeimmobilien jedoch nicht so rosig und raten privaten Kapitalanleger*innen vor dem Kauf einzelner Appartements eher ab. Das Wirtschaftsinstitut RWI bescheinigte im Pflegeheim-Rating-Report 2015 rund 7% der Heime eine „erhöhte Insolvenzgefahr“. 2015 gingen etwa 60 Heime Pleite. Das Problem: dann muss nicht nur ein neuer Betreiber gesucht werden, sondern es müssen auch alle Einzelinvestoren dem neuen Betreiber zustimmen.
Interessiert man sich für eine Pflegeimmobilie, sollte man also darauf achten, dass man einen Betreiber wählt, der schon langjährige Erfahrung hat und somit eine gewisse Verlässlichkeit verspricht. Geht es nur um die Finanzanlage, kann man – je nach Risikobereitschaft – auch in offene oder geschlossene Fonds investieren.
Quellen:
http://www.dieimmobilie.de/trend-anlageimmobilien-fuenf-argumente-fuer-eine-pflegeimmobilie-1493280545/
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/anlegen-in-pflegeimmobilien-vorsicht-vor-seniorenheimen-14170096-p2.html